Lesotho

Die Route: 

Quthing - Semonkong - Katse Dam - Leribe - Sani Top/ Sani Pass

 

Das Fazit:


Beim Blick auf die Landkarte haben wir uns gefragt, warum inmitten von Südafrika zwei kleine Länder (Leshoto und Swaziland) wie Inseln eingebettet sind. Wir sind zwar keine Geschichtsexperten, aber das was wir mitgenomen und verstanden haben ist in Kurzfassung , dass die Einwohner Lesothos, die Basotho, ursprünglich im heutigen Free State (Südafrika) lebten und von den Voortrekkern im 19 Jh. vertrieben wurden. Somit flüchtetend sie in die umliegenden Berge und wurden unter Führung von Moshoeshoe den Großen vereint und der Grundstein für das heutige Leshoto gelegt.

Die Bashotho haben die Apartheid daher auch nicht erlebt...


Als wir uns von der Wild Coast in Südafrika auf den Weg in das Königreich der Berge gemacht haben, wussten wir, dass uns aufgrund der Höhe sehr kalte Nächte bevorstehen werden. Die Winterzeit ist durch die klare Luft und sonnigen Tage eine tolle Reise- und Wanderzeit, aber für das campen definitiv ungeeignet :-). Darum haben wir es uns natürlich, nach langer Zeit im Dachzelt, in dem einen oder anderen Gästehaus gut gehen lassen. In dem Zusammenhang muss man sagen, dass Leshoto im Vergleich zu anderen afrikanischen Reiseländern in Bezug auf Unterkünfte nicht das günstigste Land für uns war...


Der Reiseabschnitt in diesem kleinen aber feinem Land war sehr eindrücklich und wir tolle Bergpanorama genießen. Das wundervolle Landschaftsbild wird durch die in dicke, zum Teil wunderschöne Wolldecken, eingehüllten Menschen geprägt. Viele Gesichter der Männer sind gar nicht sichtbar, da sie sich mit Mützen, die das komplette Gesicht bedecken und nur die Augenpartie frei lassen, vor der Kälte schützen. Ganz besondere Bilder, die uns nur in Leshoto begegnet sind.


Auf unserer Rundreise ging es unzählige Male auf und ab und man hatte den Eindruck, dass Leshoto nur aus Panoramastraßen und atemberaubenden Berpässen besteht. 


Auf der Reise hat sich schnell rauskristalisiert, dass das Land zwar ausschließlich von Südafrika begrenzt ist, aber eine komplett andere Welt auf einem Bergplateau ist.

Komerziell ist hier wenig bis gar nichts. Die meisten Menschen leben in runden Steinhütten (Rondavelds) und bewegen sich fast ausschließlich auf dem Rücken von Eseln oder Pferden zum gewünschten Ziel. Obwohl der chinesische Straßenbau auch hier sehr aktiv war gibt es kaum Autos zu sehen und die allgemeine Armut ist deutlich wahrnehmbar. 

Ins Gespräch konnte man mit den meisten Menschen nicht so leicht kommen, da viele Basotho kein Englisch sprechen und es reduzierte sich bei den Begegnungen auf der Straße auf ein nettes Lächeln und Winken. 

Auffällig war, dass vor Allem die Kinder stark auf das betteln nach Geld und Süßigkeiten konditioniert waren. Wahrscheinlich durch Begegnungen mit südafrikanischen Reisenden. Und da stellte sich natürlich wieder die Frage...Was tun???? Das Betteln weiter konditionieren oder dem Kind in zerlumpter Kleidung aus seinem überfüllten Kühlschrank den Apfel geben??? Wir haben uns für das zweitere entschieden...

Diese Erfahrungen mit den Kindern haben uns wieder an Athiopien erinnert. Es war auch hier unmöglich kurz anzuhalten, um Mittag zu essen oder ein Foto zum machen, ohne den Besuch von Kindern, die ihre einzigen englischen Wörter "sweets" oder "money" mehrfach auffordernd kommunizierten.


Ach ja, nicht zu vergessen...Leshoto hat eines der wenigen Skigebiete in Afrika. Hier können wohlhabendere Südafrikaner eine sagenhafte 3 km lange Abfahrt "genießen" und Apres Ski in einer uhrig angehauchten Berghütte feiern.

Viel Schnee lag bei unserem Besuch nicht, da die Regenzeit im Sommer auch hier ziemlich schlecht ausgefallen ist.


Neben tollen Wanderungen auf dem Sani Top war der krönende Abschluss die Fahrt über die populäre Allrad Strecke, den  Sanipass, der uns bergab zurück ins schöne Südafrika geführt hat.